TUSCH Staffelübergabe 2016

Die Staffelübergabe war Abschied und Begrüßung zugleich, die Weitergabe mancher nützlicher Informationen und das „Lustmachen“ auf die kommenden TUSCH Partnerschaften. Sie war ein leuchtendes Signal für die neuen Partner, sich auf eine lebendige und bunte Zeit einzulassen. Zum Schluss gab es noch ein kleine Überraschung für die neuen Schulleitungen: Heinz Grasmück, Referatsleiter Unterrichtsentwicklung Deutsch, Künste und Fremdsprachen und Michael Müller, künstlerische Leitung von TUSCH überreichten Lebkuchenherzen mit der Aufschrift „mein Herz schlägt für TUSCH“, wohlweißlich, dass die Leitungen einen großen Anteil am Gelingen einer guten Partnerschaft haben. Für die „Abgänger“ gab es einen TUSCH-Stein als Zeichen für ein hoffentlich gutes Fundament, dass in zwei Jahren Partnerschaft für Theater und Schule gelegt wurde.

Drei sehr unterschiedliche TUSCH-Projektpräsentationen vermittelten einen kleinen Eindruck, was TUSCH an Schulen, gemeinsam mit den Partnertheatern, sein und bewirken kann. Das zu präsentieren, was man über einen längeren Zeitraum erarbeitet hat, in das viele Gedanken, Gefühle, ganz viel Kraft und Zeit hineingeflossen sind ist für Schüler/innen sowieso eine Herausforderung für sich. Nun fanden sich die Schüler/innen der Stadtteilschule Winterhude jedoch nicht nur vor einem völlig fremden Publikum, sondern auch in einem fremden Raum, dazu wurde in den ersten fünf Minuten die Musik zur falschen Zeit eingespielt. Die Tänzer/innen der Stadtteilschule Winterhude ließen sich von dieser kleinen Technikpanne nicht beeindrucken. Sie haben ihren Auftritt souverän gemeistert, sich mit Blicken verständigt und das Publikum sicher durch ihre Performance geführt. Hut ab! Kann man da nur sagen und weiß, dass diese jungen Menschen in ihrem Leben unbekannte Situationen sicher und sehr aufmerksam gestalten werden. Das Thema ihres Projektes, dass sie mit den Künstlerinnen des K3-Zentrum für Choreographie umgesetzt haben war: „Wer sich verteidigen muss, sollte wachsam sein.“

Die Schüler_innen des Gymnasiums Hochrad entwickelten mit ihrem Partnertheater Deutsches Schauspielhaus ihre sehr individuellen Tänze in Alice‘s Wunderwelt. Bunt, vielfältig und sehr ausdrucksstark präsentierten sie ihre Interpretationen.

Das Utopie-Projekt „Die Kolonie“, des Helene-Lange-Gymnasiums mit der Künstlergruppe „Kommando Himmelfahrt“, hatte die ganze Schule mit in eine intensive Auseinandersetzung darüber genommen, wie man in einer Welt ohne Erwachsene, ohne Strom und Komfort überleben kann. Das gewählte Format eines beeindruckenden „One-Take-Films“ überzeugte auch im kleinen Ausschnitt.
Alle drei Projekte gaben einen guten Einblick in die vielseitigen Formate und Möglichkeiten, die eine TUSCH-Partnerschaft bereithält. Gesprächsrunden im Anschluss an die Veranstaltungen ermöglichten einen direkten Transfer von Wissen der „alten“ an die „neuen“ Partner.

Wie sich ein TUSCH-Projekt mit der Lebensrealität der Schüler_innen auseinanderzusetzen vermag, zeigte der Vortrag von Constanze Schmidt, die das Projekt „Praktikumsbericht“ der Europaschule Hamm mit dem FUNDUS Theater vorstellte. Auf dem Lehrplan stand das Betriebspraktikum der Schüler_innen und die TUSCH Partnerschaft führte dazu, dieses einmal anders zu gestalten: Ein theatraler Praktikumsbericht forderte sowohl Schüler/innen als auch Institutionen heraus, sich einmal ganz anders mit den Praktikant/innen auseinanderzusetzen. Für beide Seiten eine sehr lehrreiche Erfahrung.

Dreizehn neue TUSCH Schulen und zwei neue TUSCH Theater starten nach den Sommerferien in ihr TUSCH Abenteuer und das TUSCH Team und das inzwischen weitverzweigte TUSCH Netzwerk freuen sich auf die neuen TUSCH Partner!

 

Text: Cornelia von der Heydt
Foto: Julia Eplinius