Das B-Movie in Hamburg St. Pauli war der perfekte Ort für den Film „ACT! Wer bin ich?“, den TUSCH Hamburg am Freitag 09.02.2018 für das Netzwerk der Theaterlehrer und Theaterpädagogen organisiert hatte. Es waren alle Plätze belegt und nach 87 Minuten spannender Dokumentation unter der Regie von Rosa von Praunheim, entspann sich eine Diskussion mit Maike Plath, Protagonistin des Films, Lehrerin, Theaterpädagogin und Konzeptentwicklerin, die extra aus Berlin angereist war.

Maike Plath geht es mit ihrer Theaterarbeit am Heimathafen in Neukölln, in den verschiedenen Schulprojekten in Berlin, den Fortbildungen für Lehrer*innen, in ihren Büchern und Blogtexten um eine grundsätzliche Veränderung. Vor allem darum, bestimmte Entwicklungen in unserer Gesellschaft, die wir alle wahrnehmen, aber nicht so genau wissen, wie wir darauf reagieren können, nicht hinzunehmen, sondern Veränderungen zu starten. „Jede Emanzipationsbewegung beginnt damit zu erkennen, dass nicht der Einzelne „falsch ist“, der sich unwohl fühlt, sondern dass grundsätzlich etwas nicht stimmt und wir etwas daran ändern können, wenn wir uns zusammen tun.“[1]

Die Theaterarbeit mit Kindern und Jugendlichen nach dem Konzept von Maike Plath bietet die Möglichkeit die Idee von Inklusion wirklich zu verstehen, wirklich zu leben und damit auch der Demokratie eine Chance zu geben. In deutschen Schulklassen, egal ob in Neukölln oder Billbrook, ist eine Vielfalt zu beobachten, deren Potenzial völlig ungenutzt bleibt, solange wir Inklusion mit den immer noch geltenden Normierungsprinzipien unseres  Schulverständnisses betreiben.

Es lohnt sich, sich mit den theaterpädagogischen Ansätzen von Maike Plath zu beschäftigen und sich diese für den eigenen Theater- oder auch Matheunterricht  anzueignen und umzusetzen.

http://maikeplath.de/

https://act-berlin.de/

[1] Plath, Maike: „Befreit Euch!“, 2017, S. 276

Text: Cornelia von der Heydt
Foto: B-Movie