LICHTHOF Theater und Julius-Leber-Stadtteilschule

Aus der 5a melden Schüler:innen, was sie an der Schule stört: „Ich muss so früh aufstehen. Am Dienstag und Donnerstag müssen wir so viel arbeiten. / Mich stört, dass wir in Englisch jede Woche einen Test schreiben. / Dass wir am Donnerstag und Freitag die ersten zwei Stunden Deutsch haben. / Dass die Mensa Plastik-Pfandflaschen hat. Das ist schlecht für die Umwelt.“ / „Mich nervt der Unterricht nicht, aber einer, das ist NW. Manche Pausen nerven mich auch, z.B., wenn wir Streit haben. In der Mensa ist es immer so voll.“    Sie wollen aber nicht nur meckern – sie haben auch Vorschläge, wie es besser wäre: „Um 10 Uhr in die Schule gehen. Handys benutzen. Nie Hausaufgaben aufbekommen. Was man machen will: von 10 – 10:20 Schule haben. Nie D, NW, G“ / „Dass es keine Regeln gibt. /  Dass die Schule nicht so lange ist. / Mehr Spielgeräte! / Dass es öfter Sport gibt.“

Im ersten Jahr der TUSCH Partnerschaft wollen die Partner:innen ein fächerübergreifendes Theaterprojekt verwirklichen, das die Schüler:innen von drei 5. Klassen spielerisch dazu ermächtigt, ihren Schulalltag selbst (mit) zu gestalten. Dafür bestimmen die Schüler:innen Themen, die ihnen im Schulleben wichtig sind, formulieren Wünsche und Fragen. In drei künstlerischen Austauschformaten werden diese Themen weitergesponnen. In der Projektwoche im Frühjahr 2020 wird dazu ein kleines Stück entstehen – interdisziplinär – mit den drei künstlerischen Schwerpunkten Theater, Performance / Tanz / Musik, Sound, Chor.

Gespräch und Abstimmung:

Erster Step: Die Idee ist da. Im Kopf entstehen Bilder. Ein Projekt wird geboren. Aber wie soll es heißen?

Es folgen Gespräche und Chats, wie sie so vielleicht stattgefunden haben:

Kristina (Prause, Lehrerin): Bei uns an der Schule gibt es gerade eine riesige Baustelle. Ein Gebäude wird komplett saniert, der 8. Jahrgang lebt im Containerdorf. Titel vielleicht …Wir bauen um!“ … „Baustelle Schule“…

Eva (-Maria Glitsch, LICHTHOF Theater Team): … „Schule kann mehr“ … „Schule geht weiter“ … „Coole Schoole“ … „Alle machen mit“ … „Game of school“ … „Crashtest Schule“ … 

Kristina: … „We will rock school“. Ich frag mal, was meine Schüler:innen am besten finden.

Schülerin: Ich finde „We will rock you“ am besten, weil das wie „wir rocken das“ klingt. Und wie das Lied. 

Schüler: Ich finde „Game of school „am besten, weil das an „Game of Thrones“ erinnert und das kennen alle.  

Schüler: Ich finde „Alle machen mit!“ am besten, weil das an unser Klassenmotto „Wir hier zusammen“ erinnert. 

Kristina: Liebe Eva, Favorit war: „Game of School“. Aber nicht ganz eindeutig. 

Eva: Und was denkst du?

Kristina: Ich bin ein Nicht-Fernsehkind, deswegen triggern mich Serien nicht. Ich mag den Gedanken am Spielen, aber mag nicht, dass alles nur noch mit Medien zu tun hat. „Schools for Future“ fiel mir heute morgen noch ein.    

Eva: Finde ich gut, wie steht denn die Schulbehörde zu den Protesten? Nicht, dass wir uns da ein Bein stellen.   

Kristina: Hmm, die Behörde scheint relativ entspannt, mahnt an das Schulgesetz und überlässt es den Schulen, entsprechend zu reagieren. Aus der 5. waren immerhin drei Schüler:innen demonstrieren. Finde den politischen Wink etwas treffender als den Medienanklang.    

Eva: Hmm, schwierig, ich entscheide spontan.

Fortsetzung folgt …