TUSCH-Schule und Theater – Partnerschaften in Hamburg
Das St. Pauli Theater öffnete am 29.06.2017 seine Bühne für den TUSCH Theater Tag und die Schüler*innen einiger TUSCH-Partnerschulen. Hinter der Bühne wuselte es ab 9 Uhr morgens die Treppen und Gänge rauf und runter und die Schüler*innen der StS am Hafen (St. Pauli) fühlten sich sichtbar zu Hause – nach acht Jahren Theater-Schul-Kooperation kein Wunder! Gerne zeigten sie ihren Kolleg*innen von der StS Lessing aus Harburg, der Grundschule Vizelinstraße, Lokstedt, der StS Stübenhofer Weg aus Wilhelmsburg und den Gymnasien Hochrad, Othmarschen und Lerchenweg, Uhlenhorst den Weg durch den verwinkelten Backstage. Die Aufregung und Nervosität der Kinder und Jugendlichen war mit allen Sinnen spürbar, doch als die Schüler*innen dann auf der Bühne standen, in den gut gefüllten Publikumsraum schauten, waren alle präsent, konzentriert und voll überzeugender Spielfreude. Es waren sehr bewegende, berührende, komische und zauberhafte Theatermomente, die die 83 Schüler*innen an diesem Morgen auf die Bühne brachten.
„TUSCH hat viele Gesichter, TUSCH ist nicht eindeutig, TUSCH ist immer anders, jedes Jahr, aber auch in jeder Partnerschaft. TUSCH ist ein Netzwerk aus theaterbegeisterten Lehrer*innen, engagierten Theaterkünstler*innen, aus den Kollegien der 21 Partnerschulen und den 15 Hamburger Partnertheatern. Eines der besten Beispiele für gelebte kulturelle Bildung der Stadt.“, ist Carsten Beleites, noch TUSCH-Programmleiter, überzeugt. Gemeinsam mit dem TUSCH Team moderierte er das zweistündige Programm, tauschte TUSCH Erfahrungen mit dem Schulleiter der Grundschule Appelhoff in Steilshoop aus und verabschiedete auch sieben Partnerschulen, die nach drei Jahren ihre Spielzeit beendeten.
Dr. Lilo Jene-Ackermann, die seit 2004 bei TUSCH und seit 2009 im TUSCH Leitungsteam aktiv war, wurde von Dr. Michael Just, Amt für Bildung der Schulbehörde Hamburg, sehr kollegial verabschiedet.
Das „Kunstlabor Theater“, ein Projekt der BürgerStiftung Hamburg gefördert von MUTIK gGmbH, innerhalb des TUSCH Programms, in dem anhand von vier TUSCH‐Partnerschaften künstlerische Prozesse analysiert werden, stellte sich vor allem dem jungen Publikum vor. Bei der genauen Betrachtung des TUSCH Kooperationsmodells geht es ja darum die Qualität der Arbeit im Sinne der Schüler*innen zu dokumentieren, immer weiter zu verbessern und letztendlich auch anderen Schulen und Theatern zu vermitteln. Die Projektleiterin im Kunstlabor, Julia Eplinius, ist begeistert von dem Erfahrungsschatz in den TUSCH‐Partnerschaften, der vielseitiger nicht sein könnte: Vom kleinen Theater, bei dem die Intendanz auch die theaterpädagogische Arbeit übernimmt, bis zum großen Staatstheater mit eigener theaterpädagogischen Abteilung ist bei TUSCH alles vertreten. Ebenso auf Schulseite: Grundschulen, Stadtteilschulen, Gymnasien und Gewerbeschulen bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, aktuelle Theatertrends auszuprobieren und im Spannungsfeld zwischen den Systemen besondere Theatermomente mit und für Kinder und Jugendliche entstehen zu lassen.
Foto: Kirsten Haarmann, www.kh-fotografie.com