Ohnsorg Theater und Stadtteilschule Flottbek

Trotz der aktuellen Einschränkungen für die schulische Theaterarbeit – Proben mit Maske, Abstand halten, Absage an chorisches Sprechen und Singen – „reisen“ die Projektpartner:innen trotzdem „weiter“ und lassen sich von den aktuellen Widrigkeiten nicht aufhalten. Das Ziel ihrer Reise – die Aufführung zu Beginn des nächsten Jahres – haben sie fest im Blick und arbeiten darauf hin. Inzwischen ist auch die schauspielerische Reisebegleitung – Julia, Laurenz und Christian vom Theater – zugestiegen und leitet alle Reisenden engagiert zum Ziel.

Jede Woche kommen sie für zwei Unterrichtsstunden in die Theaterkurse und bereiten dort gemeinsam mit den Schüler:innen einen Teil für die Aufführung vor. Es werden Kisten durch den Raum geschoben, Texte geschrieben, Gegenstände mitgebracht, Bilder gemalt, Standbilder gebaut, verschiedene Sprachen gesprochen, Lieder gesummt, Ideen entwickelt, Ideen verworfen, Neues ersonnen. Aus all diesen Versatzstücken soll dann eine Collage erstellt werden. Ihre Intention ist aufzuzeigen, was die Schüler:innen zum Thema „Heimat, Sprache und Identität“ bewegt und beschäftigt. Die Reisefreude ist groß, und alle arbeiten begeistert mit.

Doch nicht nur die Entwicklung der Aufführung beschäftigte die Beteiligten. Es gab auch Aktionen auf dem Schulhof, um Theater und kulturelles Leben im Corona gebremsten Schulalltag wachzuhalten. Zum Beispiel haben Schüler:innen aus der 6a vor der Mensa eine Performance zum Thema „Heimat“ gestaltet und mithilfe unterschiedlicher Gesten gezeigt, was Heimat für sie bedeutet. Und Schüler:innen aus der 6b haben für gute Laune und bessere Stimmung gesorgt, indem sie an mehreren Tagen draußen zu „Jerusalema“ getanzt und alle (natürlich immer mit Abstand.) zum Mittanzen aufgefordert haben. Da hat sogar die Schulleitung die Beine geschwungen.

Auch die bildenden Künstler:innen der Schule kreieren fleißig. Der Kunstlehrer Tom Smith hat wundervolle plattdeutsche Beschilderungen für verschiedene Orte und Räume der Schule gestaltet. So lässt sich quasi im Vorbeigehen ein wenig Plattdeutsch lernen. Ne, wat scheun!

Alle sind offenbar optimistisch, dass sie so weiterreisen können und dass sie, wenn sie schon nicht ins Theater dürfen, so ein wenig Theater in die Schule holen.

Foto: Tom Smith