TUSCH Labor – DeutschesSchauSpielHaus und Charlotte-Paulsen-Gymnasium

Theaterstücke des TUSCH Paten Nail Doğan

RückenBrücken

Ein ganzes Theaterstück mitten im Klassenraum? Schauspieler*innen, die über Gruppentische klettern, sich neben das Publikum setzen und Zuschauer*innen direkt ansprechen? RückenBrücken – Lauf in meinen Schuhen war eine Theatererfahrung der besonderen Art für die Klasse 7b. Auch wenn es zunächst ungewöhnlich war, den zwei Schauspieler*innen so nah zu sein, wurde die Klasse schnell mitgerissen von der Geschichte von Amalie und Zorba.

Und diese Geschichte hatte beinahe etwas Märchenhaftes: Eines morgens stellte Amalie fest, dass ihre Füße einfach nicht mehr den Boden berühren konnten. Und so machte sie sich an der Seite – oder besser gesagt: auf dem Rücken – ihres besten Freundes Zorba auf eine Reise um die Welt, um den Ort zu finden, an dem alle Menschen gleich sind. Denn erst dort, so spürt Amalie, werden ihre Füße wieder den Boden berühren können. Ob Amalie und Zorba diesen Ort finden werden, verraten wir an dieser Stelle nicht … aber manchmal ist der Weg auch wichtiger als das Ziel selbst.

Poetisch, lustig, spannend und zum Nachdenken anregend – RückenBrücken, geschrieben vom TUSCH Paten Nail Doğan, hat die Klasse 7b begeistert.

Und mittlerweile haben auch alle anderen 7. Klassen die Reise durch Nail Doğans Worte erlebt und erfahren, was wir von Pistazien über uns Menschen lernen können.

Text und Fotos: Anne Kathrin Lenk

Ziegenkäse in Streichholzschachteln –

„Warum könnt ihr nicht so sein, wie wir euch haben wollen?“

Der Raum im Thalia Theater in der Gaußstraße war schon vor Beginn des Theaterstücks gefüllt mit verschiedenen Menschen aller Altersklassen. Man erkannte auch vertraute Gesichter aus dem Kollegium wieder. Es herrschte eine ausgelassene Stimmung. An der Bar standen Leute und unterhielten sich, an einem aufgebauten Stand mit türkischen Spezialitäten bildete sich allmählich eine kleine Schlange und man merkte, dass alle ganz gespannt auf das kommende Stück waren.

Es ging um mehrere Menschen, die eine schwere Zeit in Bezug auf das Einleben in einem neuen Gebiet oder Land durchmachen müssen. Hierbei spielte sogar Nail Doğan in einem draußen vor dem Thalia Theater aufgebauten Bühnenbild mit, was für mich das Highlight dieser Darbietung war.

Die Performance der Schauspieler war unglaublich ehrlich und realistisch, dass man in einigen Momenten fast zu vergessen wagte, dass man sich in einem inszenierten Stück befand. Diese Meinung vertraten anscheinend die meisten im Raum Anwesenden, wie der tosende Applaus am Ende des Stückes zeigte, was gewiss auch teilweise der beeindruckenden Livemusik zu verdanken war.

Nach dem Stück hielten sich noch viele Zuschauende im Foyer auf und das Ambiente war um einiges entspannter und gemütlicher geworden. Später performte dann auch noch die Band Nakriz. Alles in Allem ein gelungener Abend.

Text: Lina Homuth, Klasse 9d