Johannes Kup: Das Theater der Teilhabe. Zum Diskurs um Partizipation in der zeitgenössischen Theaterpädagogik

Ob auf den Bürgerbühnen von Stadt- und Staatstheatern, in Community-Theater-Projekten oder in aktuellen Publikationen zum Theater in der Schule, überall ist derzeit von Partizipation die Rede. Nicht selten wird der Begriff dabei zur Legitimation einer bestimmten künstlerischen, pädagogischen oder sozialen Praxis herangezogen, die auf diese Weise eine unausgesprochene Normativität erhält.
In Das Theater der Teilhabe untersucht Johannes Kup den gegenwärtigen prominenten theaterpädagogischen Diskurs um Partizipation in seinem gesellschaftlichen Kontext und aus der Perspektive der Forschung zur Gouvernementalität der Gegenwart.

Schibri Verlag 2018 Milow, 320 S., 18 €

Sabine Kündiger: Praxis Schultheater (Reihen und Modelle für die Sekundarstufe I und II) – Grundlagenarbeit und Impulse für den Theaterunterricht

Das Unterrichtsfach Theater bietet viel Raum für Kreativität und ästhetische Bildung. Inhalten und Formen sind keine Grenzen gesetzt. Doch wie kann die Gestaltung dieses Schulfach konkret aussehen? Was macht gelungenen Theaterunterricht aus? Diese Fachdidaktik und -methodik bietet sowohl Basiswissen als auch neue Impulse für die Theaterarbeit in den Sekundarstufen I und II.

Der Band begleitet Lehrkräfte bei allen Phasen des Theaterunterrichts: von der Planung der Einzelstunde bis zum Erstellen von Klausuren. Neben einer Fülle von Materialien enthält er auch Anregungen für methodisch-didaktische Konzeptionen und ein Glossar mit Fachbegriffen. Für den Unterrichtsalltag bietet er praxiserprobte Übungen und Spiele, Vorschläge zur Erteilung komplexer Aufgaben und deren strukturierte Vorbereitung, Arbeits- und Reflexionsbögen, Vorschläge für die Stunden- und Reihenplanung, Klausurbeispiele und weitere Vorschläge zur Leistungsbewertung, Fotomaterial und Musikvorschläge sowie eine DVD mit Video-Clips, die Grundlagen veranschaulichen.
„Schultheater unterrichten“ wird der Diversität theatraler Ausdrucksformen gerecht. Präzise aufeinander abgestimmte Reihen befähigen die Schüler:innen dazu, jenseits von Klischees Theater zu entwickeln, im Team kreativ zu arbeiten und selbstständig über Ergebnisse zu urteilen.
Das Buch richtet sich an Lehrkräfte des Fachs Theater, die Anregungen und Impulse für die Unterrichtsgestaltung suchen. Es ist zudem ein nützlicher Begleiter für Neu- und Quereinsteiger in das Darstellende Spiel.

Kallmeyer Verlag Hannover 2019, 360 S., broschiert 36,95 € mit DVD

Norma Köhler und Christoph Scheurle (Hg.):PARTIZIPATION: teilhaben/teilnehmen: Theater als Soziale Kunst II (Kulturelle Bildung)

Der Begriff Partizipation hat im Bereich des Theaters Konjunktur und wird seit einigen Jahren als erfolgreicher, allerdings wenig reflektierter Slogan in der Theaterpädagogik genutzt. Das vorliegende Buch unterzieht den Begriff der Partizipation einer kritischen Revision, indem es einen Blick auf seine Funktion und Verwendung in verschiedenen Prozesse, Probenräumen und Aufführungsereignisse wirft und dabei auch, die ihn jeweils begleitenden Diskurse in den Blick. Es fordert den Begriff der Partizipation insofern heraus, als es ihn gleichsam auf die Probe stellt und hinsichtlich seines Nutzens in Bezug auf szenische Praxen untersucht. Der Begriff der Partizipation wird so selbst zum Gegenstand der Verhandlung. Denn gerade das Theater, dessen charakteristische Merkmale die Kollektivierung von Prozessen in Probe und Aufführung und die Formung von Gemeinschaften (auf Zeit) sind, scheint ein ideales Laboratorium, Anordnungen von Beteiligung genauer zu untersuchen.

Das Buch stellt den zweiten Band der Trilogie „Theater als Soziale Kunst I-III“ dar.

Kopaed Verlag München, 2019, 200 S., 18,80 €