Was wird gebraucht?

Im Februar 2017 fand der TUSCH-Workshop „Umgang mit Störungen“ im FUNDUS Theater statt, der die Möglichkeit bot, sich mit wichtigen Grundannahmen und Fragestellungen im Feld der Störungen auseinanderzusetzen. Jede Störung in der Probe oder im Unterricht ist anders und sollte in ihrem Kontext einigermaßen verstanden werden. Jede Störung braucht einen spezifischen Umgang. Der Umgang mit Störungen ist abhängig von der Situation und dem Charakter des/der Spielleiters/in. Es gibt demnach kein allgemeines Rezept, sondern nur eine Liste verschiedener Strategien.

Im FUNDUS Theater wurden zunächst die „Lieblingsstörungen“ der Teilnehmerinnen gesammelt, um dann eine Sammlung von Strategien und Übungen passend dazu anzulegen. Der Austausch über die Strategien, Übungen und Anwendungen, aber auch über die innere Haltung, Störungen betreffend, bzw. störende Schüler/innen betreffend, kann einem  einen souveränen Umgang mit Störungen ermöglichen. Wie schafft man es, trotz Störungen gut gelaunt und inspiriert zu arbeiten? Wie kann man Störungen und die dahinter stehenden Bedürfnisse für die Theaterarbeit nutzen, Störungsimpuls umleiten, in kreative Handlungen (Aikido-Prinzip) verwandeln und sie als Chance verstehen? Mit fünf Teilnehmerinnen haben wir auf diese Fragen sehr konkrete Antworten gefunden.

 

Noch mehr Fragen!

Wie finden die Partner in dem kreativen TUSCH-Kollektiv  zu einem Thema für die gemeinsame Theaterarbeit? Mit welchen Methoden kann man möglichst Viele an der Themensuche beteiligen und bereits die Frage, womit sich die Schule in Zusammenarbeit mit dem Theater beschäftigen möchte, nutzen, den Keim des „Mitmachens“ zu legen. In dem Workshop „Wie anfangen? Gemeinsam Themen für die Theaterarbeit finden“ der Ende März im DeutschenSchauspielHaus stattfand, wurden sehr konkrete Methoden für genau diese Fragen, die am Anfang einer TUSCH-Partnerschaft stehen neun Teilnehmerinnen vermittelt.

Die TUSCH-Programmleitung bietet den TUSCH-Akteuren in den 21 Partnerschulen und 15 Partnertheatern im Laufe der zweijährigen Partnerschaft einige hilfreiche Workshops an. Diese sollen die verschiedenen Phasen, in denen sich die Partner befinden, unterstützen, aber auch besondere Fachkenntnisse wie „Bühnenkampf“, „Sprechen und Sprache“ oder „Tanz mit großen Gruppen“ vertiefen.

Seltsamerweise bleiben seit Mitte 2016 viele Stühle frei und ungenutzt oder es müssen sogar Angebote abgesagt werden, weil einfach nicht genug Anmeldungen eingehen. Ist die Mindestteilnehmerzahl erreicht und der Workshop kann stattfinden, erscheint ein Drittel der Angemeldeten nicht oder sagt kurzfristig ab. Diejenigen, die teilgenommen haben, profitieren von den Angeboten und geben gute Rückmeldungen über Inhalt und Durchführung.

Woran liegt es? Gibt es mittlerweile zu viele gute theaterpädagogische, theaterspezifische Fort- und Weiterbildungen? Sind die TUSCH-Akteure zeitlich so überlastet, dass sie die Angebote nicht wahrnehmen können? Entsprechen die Inhalte nicht den Bedürfnissen?

noch mehr Fragen….

Text und Foto: Cornelia von der Heydt