Nachdem das Theatertreffen der Jugend, das im Mai in Berlin stattfinden sollte, und das für den September geplante Schultheater der Länder in Ingelheim (Rheinland-Pfalz) abgesagt wurden, findet das Tanztreffen der Jugend voraussichtlich statt. Auf der Website der Berliner Festspiele heißt es, dass „erste Lockerungen für Theater und andere Veranstaltungsorte die Veranstalter optimistisch stimmen, das Tanztreffen der Jugend durchführen zu können, auch wenn die Programmkonzeption unter besonderen Vorzeichen und Bedingungen der Corona-Pandemie steht. Wir arbeiten zurzeit gemeinsam mit allen beteiligten Kooperationspartner*innen und Kolleg*innen unserer Fachabteilungen im Haus an einem Sicherheits- und Hygienekonzept für die Durchführung.“ Aus 51 Bewerbungen hat die Jury eine Auswahl von 8 Ensembles und Solist*innen getroffen, die vom 18. bis 25. September 2020 zum 7. Tanztreffen der Jugend nach Berlin eingeladen sind.

Der 2014 gegründete Bundeswettbewerb sucht jährlich Stücke von jugendlichen Tanzensembles an Schulen, aus freien Kontexten oder an freie oder professionelle (Tanz-)Theater angebundenen Gruppen, die allein oder unter professioneller Anleitung ihre eigenen Themen finden und diese mit zeitgenössischen Bewegungssprachen in eine künstlerische Form bringen.

Weitere Informationen unter https://www.berlinerfestspiele.de/de/tanztreffen-der-jugend/start.html 

 

Das Hamburger Programm TUSCH ist Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendkultur e.V. Am 16. Juni fand im Planetarium auf Einladung des Kulturforums ein Dialog mit Hamburgs Senator für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda, statt. Die LAG stellte dazu über das Forum im Vorfeld folgende Fragen an ihn:

  1. Homeschooling in den letzten Monaten war für Schulen und Familien eine schwer zu bewältigende Herausforderung. Insbesondere die kulturelle Bildung kam dabei oftmals zu kurz. Wie können wir sicherstellen, dass die kulturelle Bildung als wichtiger Ausgleich im Alltag, als Instrument zur psychischen Verarbeitung der Krise und kreatives Sprachrohr der jungen Zivilgesellschaft, auch diejenigen Kinder und Jugendlichen erreicht, die vielerlei Hürden auf ihrem Weg zur Kunst bewältigen müssen? Müssen Kulturbehörde, BSB und BASFI hier noch enger mit den Vertretern der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung zusammenarbeiten?
  2. Die allermeisten Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden müssen sich nach wie vor unabhängig finanzieren oder hohe Eigenleistungen erwirtschaften – Kultur muss sich also verkaufen, einen Markt finden, um überleben zu können. Hinzu kommt, dass viele Institutionen aus finanziellen oder strukturellen Gründen auf die Arbeit mit Honorarkräften angewiesen sind, die in der Krise als erste hintenrunterfallen. Die Pandemie hat entsprechend viele Kulturschaffende in existenzielle Not gestürzt, trotz aller Hilfsbemühungen. Wie können wir dafür sorgen, dass zukünftig Kultur als Daseinsvorsorge wahrgenommen und entsprechend krisenfest strukturiert und finanziert wird?
  3. In den letzten Jahren war es das große Bestreben, Orte der Kultur zu Orten der Begegnung, der Offenheit zu machen. Eine Bücherhalle, ein Kulturzentrum oder ein Museum waren nicht länger nur Orte der Kulturrezeption, sondern wurden zu sozialen Orten. Mit den jetzt geltenden Vorschriften wurde das alles rückgängig gemacht, sogar mehr als das. Wie schaffen wir es, dort rechtzeitig wieder einen Ausweg zu finden und wieder Angebote zu machen, die auch diejenigen in die Häuser holen, die zunächst nicht unbedingt wegen der Kultur kommen? Verlieren wir gerade massiv diese Zielgruppen in allen Kulturbereichen, weil wir sie durch die momentan möglichen Alternativangebote nicht erreichen?
  4. Eine wissenschaftliche Auswertung des Programms „Kultur macht stark“ hat gezeigt, dass nicht nur die Ausschreibung bereits hoch problematisch formuliert ist, was Diversitätssensibilität angeht, sondern vor allem ein überwältigender Anteil der Anträge eine zutiefst paternalistische, hegemoniale Auffassung von Kultur und Kultureller Bildung hat. Wie diversitätsoffen und rassismuskritisch schätzen Sie die Hamburger Kultur ein? Sind die aktuellen Proteste, ist der aktuelle Diskurs ein Anlass, auch hier vor Ort einmal genauer hinzuschauen?

Unter https://www.youtube.com/watch?v=qgUw_DwCmZg&feature=youtu.be kann man sich den Dialog zwischen dem Senator und Florian Zinnecker (DIE ZEIT) anhören und erfahren, wie die Antworten der LAG ausgefallen sind.