Kulturelle Bildung an und mit Schulen − Jetzt erst recht!   / Diskussionspapier der Bundesvereinigung Kinder- und Jugendkultur (BKJ)

Die BKJ hat ein Diskussionspapier anlässlich der Schulschließungen und des Homeschoolings vorgestellt, das die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Bildungspolitik beschreibt: Mehr denn je brauchen Kinder und Jugendliche gerade heute kulturelle Kinder- und Jugendbildung – in der Schule, neben der Schule und v. a. in größtmöglicher Vielfalt. Und stärker denn je sind gesamtgesellschaftliche Anstrengungen für mehr Bildungsgerechtigkeit gefordert. Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die junge Generation werden noch langfristig wirken und haben erhebliche strukturelle Probleme an der Schnittstelle zwischen Bildungs-, Jugend- und Kulturarbeit aufgezeigt.

Der Fachausschuss Kooperationen und Bildungslandschaften der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) nimmt dies zum Anlass, in einem Diskussionspapier für eine grundlegend neue kooperative Verankerung Kultureller Bildung im schulischen Umfeld einzutreten. Kinder und Jugendliche brauchen Kulturelle Bildung – gerade jetzt! Die Corona-Krise ist eine Chance, Kooperationen neu zu denken und in Bildungsangebote nachhaltig zu investieren. Da Papier ist erhältlich als Download unter Diskussionspapier des Fachausschusses Kooperationen und Bildungslandschaften der BKJ: Kulturelle Bildung an und mit Schulen – Jetzt erst recht! (83 KB pdf) 

 

Umfrage „Theater spielen mit Kindern“

Die BAG Spiel & Theater führt in Kooperation mit der Ständigen Konferenz „Kinder spielen Theater“ eine umfassende Bestandsaufnahme der aktuellen Bedarfssituation in Hinblick auf Fortbildungen im Bereich des Theaterspielens mit Kindern durch.
Spielleiter*innen, Theaterlehrer*innen, Regisseur*innen und Dozent*innen sind eingeladen die Recherche zu unterstützen und an der Umfrage „Theater spielen mit Kindern“ teilzunehmen:
https://app.edkimo.com/survey/theater-spielen-mit-kindern-infobag-onlinede/hevevej

Der Aufwand für die Beantwortung aller Fragen beträgt maximal 15 Minuten.
Diese Bestandsaufnahme bildet die Grundlage für die mittel- und langfristige Planung eines bundesweiten Fortbildungsangebotes für Spielleiter*innen und  Theaterakteur*innen, die mit Kindern in unterschiedlichen sozialen Feldern, Bildungs- und Kultureinrichtungen Theater entwickeln.
Als Dankeschön verloset die BAG Spiel & Theater unter den Teilnehmenden drei Plätze in einem der zukünftigen Workshops zum Theater mit Kindern. Wer an  der Verlosung teilnehmen möchte, sendet bitte eine E-Mail mit der Betreffzeile „Kinder-Theater-Fortbildung“ an info@bag-online.de.
Die Ansprechpartnerinnen für Rückfragen zur Umfrage sind: Eva Ukeje (ukeje@theaterwerk.de) und Alex Gesch (gesch@theaterwerk.de).
Sie sind gespannt auf eure Rückmeldungen, Gedanken und Impulse und freuen sich, wenn ihr bis zum 31.10.2020 an der Umfrage teilnehmt.

 

Auf den Punkt – Kulturort Schule. Bildungspolitische Handreichung (2020)

In seiner bildungspolitischen Handreichung zum „Kulturort Schule“ bündelt der Rat für Kulturelle Bildung Befunde, Argumente und Empfehlungen für die Schule als Ort qualitativ hochwertiger Kultureller Bildung. Dabei geht es auch darum, wie ein chancengerechter Zugang zu Kunst und Kultur an allgemeinbildenden Schulen für alle Kinder gewährleistet werden kann.

Die Publikation fokussiert dabei auf drei Themenfelder: den Unterricht in den künstlerisch-ästhetischen Fächern und Bereichen sowie den weiteren Schulfächern, den Ganztag mit seinen kulturellen Bildungspartnern, und die Aus-, Fort- und Weiterbildung des gesamten in Schule und Ganztag pädagogisch tätigen Personals und seine Qualifikation im künstlerisch-ästhetischen Bereich. Das Expertengremium empfiehlt der Bildungspolitik – insbesondere in den Ländern und Kommunen -, die ästhetischen Prinzipien am Kulturort Schule stärker zu berücksichtigen, strukturell und personell langfristig zu verankern und finanziell zu sichern – sie insgesamt also deutlich aufzuwerten.

Diese erste Handreichung aus der dreiteiligen Reihe „Auf den Punkt“ richtet sich vorrangig an Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Politik und Verwaltung in der Bildungspolitik. 2021 folgen weitere Handreichungen mit Fokus auf Kulturelle Bildung in der Jugendpolitik und Kulturpolitik.

Die Handreichung kann ab Mitte September in gedruckter Fassung kostenlos beim Rat für Kulturelle Bildung e. V. per E-Mail an info@rat-kulturelle-bildung.de bestellt werden.

 

Aufgelesen

„Warum schreibt einer wie Sie überhaupt fürs Theater?“, ist der Autor Rainald Goetz in einem Spiegel-Interwiew einmal gefragt worden, das man in seinem Band „Jahrzehnt der schönen Frauen“ nachlesen kann. „Weil das Theater der Inbegriff politischer Kunst ist“, antwortet Goetz,“der gesellschaftliche Ort der Kunst, besonders natürlich hier in Deutschland. weil die Bühne so gut riecht, und weil man angespuckt wird von den Schauspielern, wenn man in der ersten Reihe sitzt. Weil das alles das totale Gegenteil zu allem ist, was man sonst als Schreiber ist und macht. Die Körper, die soziale Realität und die Produktionsbedingungen, die Hysterie, der Buzzi, der Sex.“

(Julia Encke: Die Eskalation hört nie auf. Rezension der Inszenierung „Reich des Todes“ am Schauspielhaus Hamburg. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung von 13.9.20)