LICHTHOF Theater und Julius-Leber-Stadtteilschule

Als Jugendliche:r kaum Freunde und Freundinnen treffen zu dürfen, kaum Sport machen zu können und stattdessen 6 bis 8 Stunden Unterricht am PC zu verfolgen, macht still, müde, leer und im schlimmsten bzw. theatral produktiv besten Fall: wütend.

Um dieser Wut Luft zu machen, erdachten sich ein Theaterkurs des Jahrgangs 13 und das Musikprofil des 11. Jahrgangs das “Institut für Aggressionsforschung”, einen fiktiven Ort, an dem Raum sein soll für Wut in Form von Bewegung, (pseudo)wissenschaftlicher Recherche, Irrsinn und Klang.

Ein Teil der 11m forschte vier Wochen lang im digitalen “Klanglabor” nach Klängen und Geräuschen, die wütend oder sogar aggressiv machen, und entwickelte daraus eine eigene Komposition, einen “Sound of Rage”. Begleitet wurde das Profil dabei von dem Musiker Manuel Gies. Die anderen Schüler:innen näherten sich unter der Leitung der Performerin Eva-Maria Glitsch dem Thema „Wut“ mit Texten und Stimme. Nun sprechen oder singen die beteiligten Schüler:innen ihre eigene “Wutrede”. Sie hoffen, dass sie diese bald auch analog, “in echt”, vor ihren Mitschüler:innen draußen auf dem Schulhof wiederholen können.

 

„Ich sage die Wahrheit“, versuch ich zu rufen,

Doch hier hab ich nichts zu suchen.

Meine Wörter verdreht und gesägt und zerlegt

Bis am Ende was Neues entsteht.

Die Wahrheit, sie schwindet mit jeder Sekunde,

Kanns sein, dass ich es nur erfinde? 

Ich bin einsam, wütend und frustriert,

Ist es das was euch so amüsiert?

Ihr fallt mir in den Rücken und lacht mir ins Gesicht,

Das Ende des Tunnels bringt doch kein Licht.

 

Gerüchte fliegen, Gerüchte lügen

Gerüchte verweilen durch Tag und Nacht,

Sie sind ein Feuer mit enormer Macht.

 Ich wurde zum Schweigen gebracht.

(Texte von Rojan und Mailin, 11. Jahrgang)