monsun.theater und Heinrich-Heine-Gymnasium

Am Anfang der dreijährigen Kooperation drehte sich ein Glücksrad. Zu Beginn der TUSCH-Partnerschaft 2019 feierte die Theaterproduktion „FABIAN oder der Gang vor die Hunde“ nach Erich Kästner ihre Premiere im monsun.theater. Und das Glücksrad war das Spiel beherrschende Requisit. Das Regieteam erhielt dafür den Theaterpreis Hamburg Rolf Mares. Von der Pandemie und dem großen Skandal bezüglich des Umbaus des Off-Theaters konnte damals noch keiner auch nur ahnen.

Und am Ende der Partnerschaft holte man das Glücksrad wieder aus dem Fundus hervor. Als Symbol und Requisit gleichermaßen bestimmte es den Programmablauf des zweitätigen schulischen Festivals der Künste.

Dazwischen lag eine äußerst turbulente, für alle herausfordernde Zeit. Sie erlebten ein Theatergebäude ohne Dach über dem Kopf, mehrere Corona-Lockdowns, strenge, Pandemie bedingte Auflagen und nicht zuletzt fortlaufende Krankheitsausfälle. Die Partner:innen schafften es aber trotz aller Widrigkeiten eine intensive und produktive Nähe aufzubauen. Und gemeinsam großartige, bewegende Projekte über drei Jahre zu schaffen. Das Glücksrad drehte sich in dieser Zeit für alle Beteiligte weiter und bescherte den Partner:innen am Ende ein zweitägiges Festival mit dem Titel „Wir wollen eine andere Welt“. Anfang Juni konnten Schüler:innen und Lehrer:innen dann endlich nach langer Zwangspause zusammenkommen, um in der neuen Ersatzspielstätte des monsun.theaters Theater, Musik, Performance und Kunst live zu erleben.

Zuvor ließen sie sich vom gleichnamigen Buch „Wir wollen eine andere Welt“ von Fred Grimm inspirieren. Es dokumentiert Tagebucheinträge von Jugendlichen zwischen 1900 und 2010. Schüler:innen der Jahrgänge 5 bis 12  aus den Kursen Film, Theater, Philosophie, Geschichte recherchierten dazu und gestalteten ihre „andere“ Welt aus künstlerischen Perspektive.

Es gab dazu regelmäßige Planungs- und Austausch-Treffen mit dem monsun.theater übers Jahr. Ein künstlerischer Wettbewerb zum Thema sorgte für die Sichtbarkeit des TUSCH-Projekts in der gesamten Schule. Schüler:innen konnten den Entwicklungsprozess aktiv mitgestalten. Das Theater vernetzte die Partnerschule zudem mit zwei weiteren Schulen (Gymnasium Othmarschen, Helmut-Schmidt-Gymnasium) aus unterschiedlichen Stadtteilen. Unterschiedlich waren auch die jeweiligen ästhetischen Ansätze und Schulprofile. Daraus resultierte ein reger und produktiver Austausch auf schulischer und künstlerischer Ebene.

Fazit: Hunderte von Schüler:innen trotzten so einer Welt voller aktuellen Widrigkeiten und pandemiebedingten Überforderungen mit einem begeisternden bunten Festival der Künste – frei nach dem Motto: Wir verbinden uns  performativ zu einer anderen Welt!

Foto: Hans Stützer